Wie geht Handyortung? Themen:
Ich weiß, wo du letzte Nacht warst!
Wie funktioniert Handyortung überhaupt?
Die Ortung des eigenen Handys ist sehr praktisch, wenn dieses verloren oder gestohlen wurde. Mit derselben Technik lässt sich jedes beliebige Handy orten, z.B. das des Partners – und somit herausfinden, wo sich dieser gerade befindet. Doch wie funktioniert das eigentlich?
Cell-ID-Methode (GSM)
Die Ortung nach der Cell-ID-Methode, deutsch Zellortung, erfolgt aufgrund des Bereiches, den ein Sendemast abdeckt – dies ist die so genannte Mobilfunkzelle. Jedes Handy kommuniziert mit einem Sendemast, und zwar dem nächsten. Der Wechsel von einem Sendemast zum anderen wird dabei registriert. Die Ortung gibt die Mobilfunkzelle an, in der sich das Handy befindet. Weil in Städten die Dichte an Sendemasten höher ist, lässt sich dort ein Handy genauer orten als auf dem Land. Die Größe der Mobilfunkzellen variiert von dreihundert Metern in der Stadt bis zu 35 Kilometern auf dem Land. Diese Ortungstechnik kann nur von den vier großen Mobilfunkanbietern durchgeführt werden,
Enhanced Observed Time Difference
Ein genaueres Verfahren bietet Enhanced Observed Time Difference, kurz EOTD oder E-OTD, die verbesserte beobachtete Zeitdifferenz. Dabei wird errechnet, wie lange das Funksignal vom Sendemast zum Handy und zurück braucht. Dadurch wird in der Stadt eine Genauigkeit von bis zu 25 Metern erreicht. Wie die Cell-ID-Methode ist dies ein Verfahren für Netze nach dem GSM-Standard. GSM steht für Global System for Mobile Communications, früher Groupe Spécial Mobile. Dieser Standard ist die Grundlage der deutschen D- und E-Netze. Ähnliche Verfahren gibt es für UMTS-basierte Systeme.
Global Positioning System (GPS)
Eine sehr genaue Ortung ist mittels GPS möglich – bis zu einem Meter Genauigkeit. Auf dem Handy muss allerdings eine entsprechende Software zur Ortung installiert sein. Seit neuestem bietet Google mit dem Dienst Latitude eine kostenlose Lösung zur Handyortung an. GPS arbeitet mithilfe von Satelliten, die ihre jeweilige Uhrzeit an das Handy senden. Vier Satelliten reichen aus, um eine genaue Ortung zu erreichen. Außerdem kann die Richtung errechnet werden, in der sich das Handy bewegt, und mit welcher Geschwindigkeit dies geschieht. Der Vorteil von GPS ist auf dem Land, im freien Gelände, wo einerseits keine Bauwerke die Signale der Satelliten aufhalten und andererseits eine Ortung mittels GSM zu ungenau ist.
Diese Video zeigt ihnen welche der beiden Methoden die genauere ist!
Welches Handy ist geeignet?
Jedes SMS-fähige Handy ist zur Ortung geeignet. Es muss eingeschaltet sein. Für eine Ortung via GPS darf sich kein Hindernis zwischen den Satelliten und dem Handy befinden. Eine Ortung via GSM hingegen funktioniert auch in Tunneln.
Der Weg zur Handyortung
Das zu ortende Handy muss zuerst bei einem Anbieter für Handyortung registriert werden. Dann muss eine Zustimmung an den Ortungsanbieter gesendet werden, unter Umständen auch an den Netzbetreiber des Handys. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Handy-Besitzer wirklich einwilligt, dass sein Handy geortet wird. Auf der Internetseite des Ortungsanbieters betritt man schließlich den Mitgliederbereich und führt die Handyortung durch. Das dauert rund eine Minute. Der Ort des Handys wird dann auf einer Handyortung Landkarte dargestellt. Manche Anbieter ermöglichen auch eine Ortung per SMS.
Kosten und Rechtliches
Die Kosten für eine Handyortung fallen sehr unterschiedlich aus. Manche Anbieter berechnen jede einzelne Ortung, erheben jedoch keine Grundgebühr. Andere bieten Ortungen zwar gratis an, verlangen aber einen Jahresbeitrag. Da in jedem Fall der Ortungsanbieter eine Gebühr an den Netzbetreiber bezahlen muss, sind vollständig kostenlose Angebote mit Vorsicht zu genießen. Preise zwischen 50 Cent und 2 Euro pro Ortung sind die Regel. Der Besitzer des Handys muss mit der Ortung einverstanden sein. Wer ohne Wissen des Besitzers ein Handy orten lässt, macht sich strafbar. Doch vielleicht besteht der Reiz ja gerade darin, dass ich meinen Partner wissen lassen will, wo ich bin.